Registrierung von Medizinprodukten in Drittländern
Drittländer orientieren sich an unterschiedlichen Referenzsystemen: CE, FDA, WHO PQ, ISO 13485 oder lokalen Vorschriften. In einigen Staaten genügt ein CE-Zertifikat und die Übersetzung der IFU, in anderen sind lokale Studien, die Legalisierung von Dokumenten durch Botschaften oder eine separate technische Bewertung erforderlich. Ein einheitliches System existiert nicht – jede Registrierung erfordert eine individuelle Analyse.
Märkte wie Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, die Türkei oder die Ukraine haben eigene Online- oder elektronische Registrierungsportale eingeführt. In Asien erkennen viele Länder zwar EU-Daten an, verlangen aber lokale Partner oder Produktproben zur Qualitätsbewertung. In Afrika implementieren einige Staaten Verfahren, die an WHO PQ angelehnt sind, jedoch mit eigenen Formularen und Bewertungsfristen.
Typische Elemente der Registrierung in Drittländern
Obwohl jedes System unterschiedlich ist, basiert die Registrierung in vielen Drittländern auf wiederkehrenden Schritten:
- Vorlage eines CE- oder FDA-Zertifikats (Original + Legalisierung),
- Einreichung der vollständigen Konformitätserklärung + IFU, Etiketten und deren Übersetzungen,
- Nachweis von Studien (präklinisch / Performance / Sicherheit),
- Benennung eines lokalen Vertreters (autorisierten Partners oder Importeurs),
- Einreichung des Antrags im lokalen System – online oder papierbasiert,
- Genehmigung und Erhalt der Registrierungsbescheinigung, Zulassung oder Handelsnummer.
Häufig sind zusätzliche Schritte erforderlich: Registrierungsgebühren, Überprüfung des Etikettenlayouts, Tests von Chargenmustern oder Audits der Produktionsstätte durch lokale Inspektoren. Viele Behörden behalten sich das Recht vor, jederzeit zusätzliche Informationen anzufordern.
Herausforderungen bei der lokalen Vertretung
Die meisten Drittländer verlangen die Benennung eines lokalen Vertreters – oft in der Funktion des Importeurs. Dieser führt die Registrierung durch, beantwortet Anfragen der Behörde, aktualisiert Daten und kann bei Konflikten mit dem Hersteller den Marktzugang blockieren. Der Vertrag mit dem lokalen Vertreter sollte daher klar die Rechte an der Dokumentation, die Verwaltung der Registrierungsnummer und die Weitergabe von Daten an die Behörde regeln.
In einigen Ländern ist es möglich, einen unabhängigen Vertreter zu benennen, der die Registrierung im Namen des Herstellers durchführt und anschließend dem Importeur die Vermarktung gestattet. Dieses Modell ist für Hersteller sicherer und sollte in Betracht gezogen werden, wenn keine vertrauenswürdigen Distributoren vorhanden sind.
Variabilität der Verfahren und deren Aktualisierung
Registrierungen in Drittländern sind selten dauerhaft. Viele Staaten verlangen jährliche Verlängerungen, befristete Zulassungen (z. B. für 2–5 Jahre) oder eine Neubewertung bei jeder Änderung von Etikett, IFU oder Lieferant. In manchen Ländern muss bei einem Wechsel des Importeurs die gesamte Dokumentation erneut eingereicht werden – auch wenn Produkt und Katalognummer unverändert bleiben.
Politische Veränderungen, wirtschaftliche Instabilität und Personalwechsel in Behörden können Dauer und Ablauf des Registrierungsprozesses erheblich beeinflussen. Daher müssen exportierende Unternehmen über ein System zur Beobachtung lokaler Rechtsänderungen verfügen und eine kontinuierliche Beziehung zu ihrem Vertreter vor Ort pflegen.
Wie Pure Clinical bei der Registrierung in Drittländern unterstützen kann
Die Registrierung in Drittländern erfordert nicht nur regulatorisches Wissen, sondern auch operative Erfahrung und ein flexibles Vorgehen im Hinblick auf lokale Gegebenheiten. Das Team von Pure Clinical unterstützt Hersteller im gesamten Prozess – von der Anpassung der Dokumentation über die Auswahl des Vertreters bis hin zur vollständigen Registrierung, auch in Märkten mit eingeschränktem Zugang zu öffentlichen Informationen.
- Analyse lokaler Anforderungen und Abgleich mit MDR und FDA,
- Erstellung der Dokumentation und Übersetzungen gemäß lokalen Vorschriften,
- Formaliserung der Beziehungen zum Vertreter und Schutz der Registrierungsrechte,
- Koordination von Online- oder Papiermeldungen,
- Überwachung des Status und Kommunikation mit den Behörden,
- Vorbereitende Maßnahmen – einschließlich präregistratorischem Audit.
Dank eines globalen Partnernetzwerks und Erfahrung mit komplexen Registrierungsverfahren sichern wir einen erfolgreichen Ablauf – auch auf den anspruchsvollsten und instabilsten Märkten.